

Auch Schule steht vor einer großen Herausforderung: Sie muss die Kompetenzen anbahnen, die junge Menschen benötigen, um in der zunehmend komplexen digitalen Welt partizipieren und sie aktiv mitgestalten zu können. Sie muss das Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken gestalten – kompetent, umfassend und phantasievoll.
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Wir setzen uns intensiv mit dem Lernen in der digitalen Welt auseinander. Wir möchten Lehrerinnen und Lehrer befähigen, den digitalen Wandel an Schulen aktiv zu gestalten. Dabei geht es nicht vordringlich um den Einsatz digitaler Medien im Unterricht, sondern um die Gestaltung des Wandels in der Lernkultur. Konkret geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler …
… veränderte Kompetenzen in der digitalen Welt erwerben. Dies bezieht sich auf allgemeine Kompetenzen, die durch den gesellschaftlichen Kulturwandel bedingt sind und deren Bedeutung immer zentraler wird: Dazu zählen Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation, Kollaboration, Charakterfähigkeiten und Citizenship. Unbestritten ist, dass Menschen in der digitalen Welt komplexere Kompetenzen erwerben müssen, um diese aktiv und kritisch mitzugestalten und die Entwicklungen zu reflektieren. Dabei gewinnt auch die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens und damit des selbstorganisierten Lernens an Bedeutung. Oder kurz gesagt: Wir sollten uns auf die Fähigkeiten konzentrieren, die den Menschen von der Maschine unterscheiden.
… im Sinne einer Medienbildung zu einem produktiven, kreativen, selbstbestimmten und kritischen Umgang mit den digitalen Medien befähigt werden. Für die Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft geht es darum, Medienangebote kritisch auszuwählen und zu nutzen, eigene Medienbeiträge zu gestalten und zu verbreiten und Medieneinflüsse zu analysieren. Schülerinnen und Schüler müssen die Informationsflut des Internets ordnen, reflektieren, beurteilen und für überlegtes Handeln nutzen können. Dafür benötigen sie auch informatische Basiskompetenzen und Kenntnisse über die Funktions- und Wirkungsweisen digitaler Medien. Medienbildung findet dabei zum einen als integraler Bestandteil in den Fächern statt, bedarf aber zum anderen einer gesonderten Betrachtung.
… in einem zeitgemäßen Fachunterricht die notwendigen fachlichen Kompetenzen erwerben. Digitale Medien haben das Potenzial, sowohl die Individualisierung und Personalisierung von Lernprozessen zu unterstützen als auch fachliche Lernprozesse zum Beispiel durch Veranschaulichungen lernwirksam zu verbessern. Sie sind aber nicht einfach Werkzeuge, die man nach ihrem Mehrwert beurteilen kann. Sie beeinflussen wissenschaftliche Disziplinen, fachliche Inhalte, didaktische Konzepte, das Lern- und Unterrichtsmaterial und die Aufgabenkultur. Sie verändern aber auch die Art und Weise der Wissensaneignung. Schulen haben die Aufgabe, die Inhalte der Fächer neu zu betrachten und zu reflektieren, mit welchen Lerninhalten sich ein zeitgemäßer Fachunterricht realisieren lässt. Für Schülerinnen und Schüler reicht es nicht mehr aus, Wissen zu reproduzieren. Sie müssen stattdessen lernen, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu denken und ihr Wissen zu vernetzen.
Die zunehmende Digitalisierung verändert Schule und Unterricht grundlegend. Das wirft viele Fragen auf. Wir wollen Antworten liefern, Lehrkräften Orientierung bieten und Entwicklungslinien aufzeigen.
Wie verändert die Digitalisierung die Lerninhalte des Faches?
Ob digitale Bildbearbeitung im Kunstunterricht oder neue Möglichkeiten der Partizipation und Meinungsbildung im Fach Gemeinschaftskunde – dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, wie die Digitalisierung fachliche Inhalte beeinflussen kann. Das erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den dichten Fachcurricula und Lehrplänen, die nicht einfach um diese neuen Inhalte erweitert werden können.
Wie können digitale Medien bei der Personalisierung von Lernprozessen hilfreich sein?
Der Einsatz digitaler Medien, künstlicher Intelligenz und Learning Analytics eröffnet vielversprechende Möglichkeiten, Lernenden passgenaue Lernangebote anzubieten und die individuellen Lernstände zu diagnostizieren. Doch sie bergen auch Gefahren im Bereich des Datenschutzes und der Selbststeuerung des Lernens.
Wie verändern digitale Medien die Aufgabenkultur im Fach?
Digitale Medien bieten zum Beispiel durch Augmented Reality vielfältige Möglichkeiten für eine neue Aufgabenkultur. Dabei geht es nicht darum, die analogen Aufgaben zu ersetzen oder zu erweitern. Digitale Medien ermöglichen neben einer beachtlichen Neugestaltung auch die Entwicklung neuartiger Aufgaben, die vorher gar nicht vorstellbar waren.
Welchen Beitrag leistet das Fach zur systematischen Medienbildung?
Im Sinne einer integralen Medienbildung ist es entscheidend für die Schulen, ein Medienkonzept zu entwickeln, in dem neben den informatischen Grundkenntnissen die Fächer zum systematischen Aufbau von Medienkompetenzen beitragen.
„Als Schule lohnt es sich zu überlegen, wie sich das Lernen im Zuge von Automatisierung und Vernetzung verändern muss. Bei der Frage, wie wir in Zukunft in den Schulen arbeiten, kommen alle Bereiche der Schule auf den Prüfstand.“
Zitat eines Lehrers
Wer lediglich an den Mehrwert des Einsatzes digitaler Technik im Unterricht denkt, verkennt die disruptive Kraft des digitalen Wandels. Schulen stehen vor der Herausforderung, systematische Veränderungen so zu gestalten, dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, in der veränderten Welt zu partizipieren. Sie müssen darüber hinaus verstehen, dass sie gefordert sind, sich kritisch mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen und sie mitzugestalten. Erst danach können Schulen entscheiden, welche technischen Ausstattungen die inhaltliche Ausrichtung am besten unterstützen.
„Für die junge Generation ist das Internet ein zusätzlicher, ganz selbstverständlicher Lebensraum. Die Kids sind damit aufgewachsen. Das sind die „Digital Natives“. Und für Schule gilt nicht nur, diesen Lebensraum zu nutzen, sondern vor allem, ihn zu gestalten.“
Zitat einer Lehrerin
Welche Chancen bieten digitale Medien für die Schulentwicklung? Die Beispiele aus unserem Netzwerk guter Schulen zeigen:
Das Wissensmanagement in der Schule wird erheblich erleichtert.
Gelungenes kann rasch allen zur Verfügung gestellt werden. Auf Plattformen können Materialien, Daten und Lernergebnisse zwischen allen Beteiligten ausgetauscht werden – das unterstützt die Qualitätsentwicklung von Schule. Der Datenschutz bleibt dabei unabdingbar.
Gute Schulen entwickeln gemeinsam mit allen Beteiligten ein Medienkonzept.
Dieses greift die Möglichkeiten für das Lernen und die Schulentwicklung auf und reflektiert die Risiken. Es enthält eine Planung für schulinterne Fortbildung, verändert gegebenenfalls die räumlichen und zeitlichen Strukturen des Lernens und beschreibt die notwendigen Rahmenbedingungen (zum Beispiel Systemadministration oder technische Voraussetzungen). Erst auf dieser Grundlage sind technische Installationen sinnvoll und effektiv. Anders gesagt: Pädagogik geht stets vor Technik!
Einige mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnete Schulen bieten bereits weit entwickelte und dabei sehr unterschiedliche praxiserprobte Konzepte an. Es geht um:
veränderten Unterricht von einzelnen Modellklassen oder Schulstufen, bis hin zur gesamten Schule,
neue Formen der Leistungsdokumentation mit digitalen Portfolios,
Medienkonzepte für die ganze Schule,
systematisches Wissensmanagement mit Lern- und Lehrplattformen, mit dem alle in der Schule Lernenden und Lehrenden gemeinsam arbeiten können.
Wir greifen diese innovativen Beispiele auf. Wir machen sie transparent und laden Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer ein, gemeinsam an der Schule der Zukunft zu arbeiten.
Die zunehmende Digitalisierung verändert alle Bereiche unseres Lebens, fordert jedoch Schule und Unterricht besonders heraus. Wir wollen Lehrerinnen und Lehrer dabei unterstützen, den digitalen Wandel an den Schulen aktiv zu gestalten. Dafür stellen wir erfolgreiche und praxiserprobte Modelle von Schulen aus dem Netzwerk des Deutschen Schulpreises vor, regen zur Reflexion unterschiedlicher Wege an, zeigen Entwicklungslinien auf und geben Raum für intensive Diskussionen über Zukunftsvisionen. Dabei geht es in erster Linie nicht um den Einsatz digitaler Medien im Unterricht, sondern vor allem um die Gestaltung des Wandels in der Lernkultur.
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