

Kulturelle Vielfalt ist fester Bestandteil unserer Lebenswelt. Doch die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Flucht- und Migrationshintergrund stellt Schulen oft vor große Herausforderungen. Wie man diese meistern kann, zeigt die Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen: Kulturelle Vielfalt an Schule gestalten“ – ein multiprofessionelles Team aus Schulleitungen, Lehrkräften sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeitern entwickelt langfristige Konzepte für die eigene Schule.
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Ziel der Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen: Kulturelle Vielfalt an Schule gestalten“ ist eine Veränderung und Weiterentwicklung der Schule als Ganzes. Die Teilnehmenden werden für den Umgang mit zugewanderten Kindern und Jugendlichen sensibilisiert und darin unterstützt, Individualisierungs- und Differenzierungsangebote zu entwickeln, die auf eine größtmögliche Passgenauigkeit der Lernarrangements abzielen. Sie lernen, Schule mit einer vielfältigen Schülerschaft neu zu denken, zu strukturieren und zu organisieren. Daraus entsteht eine wertschätzende, interkulturelle Schulgemeinschaft, die allen Kindern und Jugendlichen eine gerechte und durchlässige Bildungsbeteiligung ermöglicht – besonders denjenigen, die Deutsch nicht als Familiensprache gelernt haben.
Die Werkstatt richtet sich an Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulpsychologinnen und -psychologen sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter. Pro Schule nehmen drei Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Profession teil. Sie bilden ein festes Team, um die Impulse aus der Werkstatt aufzugreifen und nachhaltige Entwicklungsprozesse an ihrer Schule zu initiieren und zu steuern.
Die Schwerpunkte der Werkstatt sind Impulse und Konzepte für die Gestaltung kultureller Vielfalt. Die Teilnehmenden überführen in Begleitung von Expertinnen und Experten Schulentwicklungsvorhaben in die eigene schulische Praxis. Gemeinsam nehmen sie dafür drei Ebenen in den Blick:
die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und Perspektive,
die Kompetenzerweiterung in den Bereichen sprachliche Bildung, sprachsensibler Fachunterricht, Interkulturalität, psychosoziale Begleitung, kulturelle Bildung, Übergangsmanagement und Netzwerkarbeit,
sowie eine darauf abgestimmte Unterrichtsorganisation und die damit verbundene interdisziplinäre Vernetzung und Neuausrichtung der Schule.
Am Ende der Werkstatt haben die Teilnehmenden praxistaugliche und passende Maßnahmen für ihre Schule umgesetzt und sind erste Schritte eines Schulentwicklungsprozesses gegangen. Sie haben erforderliche Kooperationsstrukturen innerhalb der Schule geschaffen, um diese Schulentwicklungsprozesse fortzusetzen und nachhaltig zu verankern.
Die Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen – Kulturelle Vielfalt an Schule gestalten“ setzt sich aus sechs zweieinhalbtägigen Bausteinen sowie zwei eintägigen Regionaltreffen zusammen.
Baustein 1: Haltung, Werte und Perspektivwechsel
Baustein 2: Unterrichtsorganisation, passgenauer Umgang mit Heterogenität, Differenzierung und Individualisierung
Baustein 3: Arbeit in Netzwerken und Übergangsmanagement
Baustein 4: Bedeutung von Traumata und/oder Resilienz und sozialpädagogische Begleitung
Baustein 5: Sprachliche Bildung
Baustein 6: (Inter-)Kulturelle Bildung
Kern der Werkstatt ist die Arbeit der teilnehmenden Schulen an einem eigenen Schulentwicklungsvorhaben. Inputs aus verschiedenen Themenfeldern – darunter Unterrichtsorganisation, Interkulturalität, psychosoziale Bildung, Netzwerkarbeit und Übergangsmanagement – ergänzen und begleiten die Arbeit der Schulen.
Die Teilnehmenden hospitieren an Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises. Dabei erhalten sie Einblicke in erfolgreiche schulische Konzepte vor dem Hintergrund der zunehmenden kulturellen Vielfalt. Außerdem treten sie in einen intensiven Dialog mit den Expertinnen und Experten aus dem Kreis dieser Schulen.
Bei zwei Regionaltreffen mit je drei bis vier Schulen steht eine kollegiale Beratung der einzelnen Schulentwicklungsvorhaben auf der Agenda. Die Teilnehmenden üben dabei Methoden der kollegialen Beratung ein und setzen sich mit Peer-to-Peer-Learning auseinander.
Nach Ende der Werkstatt können die teilnehmenden Schulen die Regionaltreffen fortsetzen, damit sie sich gegenseitig in ihrer weiteren Entwicklung über die Werkstatt hinaus bestärken und themenspezifisch beraten können.
Die Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen: Kulturelle Vielfalt an Schule gestalten“ wurde entwickelt unter Projektleitung von Stefan Brömel und Raika Wiethe. Die Werkstatt wird von 2018 bis 2021 in Kooperation mit der Lehrkräfteakademie Hessen pilotiert.
Für jede Werkstatt haben wir erfahrene Trainerinnen und Trainer qualifiziert. Sie leiten die Fortbildung und sind für die Durchführung verantwortlich.
Trainerin und Trainer
Stefan Brömel
Koordinator des DaZ-Zentrums, Fridtjof-Nansen-Schule, Flensburg
Maren Krempin
Projektmanagerin Trainerqualifizierung, Programmentwicklung, Die Deutsche Schulakademie
Birgit Singh-Heinike
Ehem. Schulleiterin, Stadtteilschule am Hafen, Hamburg
Antonia Veramendi
Schulleiterin, Campo di Monaco, München; ehem. Schulleiterin, SchlaU-Schule, München
(Preisträgerschule 2014)
Raika Wiethe
Pädagogische Direktorin, Deutsche Internationale Schule Johannesburg (Preisträgerschule 2016);
ehem. Koordinatorin des DaZ-Zentrums, RBZ Wirtschaft, Kiel
(Preisträgerschule 2014)
Wir führen die Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen: Kulturelle Vielfalt an Schule gestalten“ gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und -partnern durch. Die hier beschriebenen Ziele und Strukturen bilden die Basis der Werkstatt, die an die jeweiligen Bedarfe unserer Kooperationspartnerinnen und -partner angepasst werden kann. Wenn Sie Interesse haben, die Werkstatt mit uns zu realisieren, kontaktieren Sie gerne das Team Kooperationsmanagement.
Die Werkstatt „Willkommen, Ankommen, Weiterkommen – Kulturelle Vielfalt an Schulen gestalten“ wird derzeit evaluiert von Dr. Johanna Gesang von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die längsschnittlich angelegte Untersuchung mit mehreren Messzeitpunkten kombiniert quantitative und qualitative Erhebungsmethoden und läuft von August 2019 bis Januar 2022.
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